Sich erden – Was heißt das?
Hast du dir schon mal überlegt, was es für dich persönlich bedeutet “sich zu erden”? Wie es sich für dich anfühlt und was sich dabei für dich im Innen und Außen verändert, wenn du bewusst auf deine eigene Erdung achtest?
Gut geerdet zu sein, bedeutet für mich, im Hier und Jetzt verwurzelt zu sein. Es heißt auch die eigenen Wurzeln zu kennen, sie zu nähren, zu stärken. Bewusst den Boden unter den Füßen wahrzunehmen. Verbunden zu sein und im Einklang mit der Natur und all den Gegebenheiten zu schwingen.
Eine gute Erdung gibt Stabilität, auch eine gewisse Bodenständigkeit, lässt uns den Alltag besser meistern und schenkt Balance sowie die nötige Flexibilität in stürmischen Zeiten. Körper, Geist und Seele bewegen sich in einem harmonischen Miteinander.
Hört und fühlt sich gut an. Doch leider schauts in der Realität oft anders aus. Stress, Hektik und der ständige Blick aufs Außen lenken leider nur allzu oft davon ab. Oft wird mir in meiner Praxisarbeit, den Seminaren von Teilnehmern und Klienten gesagt, dass sie für all diese Übungen weder die nötige Zeit haben noch sie finden.
Und genau hier setze ich mit kleinen alltagstauglichen Übungen nur allzu gerne an. Was können wir also tun, um uns besser zu erden?
Die erste kleine Alltags-Erdungs-Übung lässt sich bereits frühmorgens beim täglichen Zähneputzen, oder unter der Dusche, einbauen.
Nichts ist einfacher, als während des Zähne schrubbelns, sich bewusst hinzustellen, in das Basischakra, Beine und Fußsohlen hineinzufühlen und sich vorzustellen, wie nun starke Wurzeln durch die Fußsohlen austreten.
Diese Wurzeln den Boden, auf dem man steht, durchbohren. Sie immer tiefer gehen, hinein wachsen in Mutter Erde.
Sie noch tiefer werden, sich ausbreiten und ausdehnen. Feine, zarte, dicke und auch kraftvolle Wurzeln die dunkle, warme Erde, kleine und große Steine berühren und sie unterirdische Bäche und Gewässer wahrnehmen.
Und während ich das jetzt schreibe, kann ich meine Wurzeln gerade sehr bewusst wahrnehmen und in eine gute, stabile Erdung eintauchen, die mir Kraft schenkt Dinge umzusetzen. Denn fehlt es an der nötigen Erdung fällt es schwerer Gedanken und Ideen in Taten und Projekte umzusetzen.
Also glaub mir, wenn du diese kleine Übung, während du deine Zähne putzt ausprobierst, wirst du ganz schnell bemerken, dass du stabiler wirst, besser dastehst und so dein Tag bereits gut geerdet beginnen kann. Vielleicht braucht es ein paar Wiederholungen, bis es dir immer leichter gelingen wird.
Sei geduldig mit dir und übe täglich.
Weiters können wir unsere Erdung insofern stärken, indem wir uns auch tagsüber immer wieder Gutes tun, Bewusstsein ins Wahrnehmen des Körpers seiner Belange und Bedürfnisse lenken. Gutes, nährendes Essen und kleine Auszeiten, in denen man sich einen Moment lang zurücklehnt und nur beobachtet.
Ein paar tiefe und bewusste Atemzüge während des Alltagsgeschehen – zwischen Arbeit, Haushalt, Kinder, um sich kleine Oasen zu schaffen, in denen man den Fokus auf die eigenen Wurzeln legt, erden ebenso. Auch unsere Kleidung kann zu besserer Erdung beitragen, sofern sie aus natürlichen Materialien besteht.
In den Wald gehen, sich zu einem Baum setzen, im Garten zu arbeiten oder auch das Umtopfen der Zimmerpflanzen, einen Stein in die Hand zu nehmen – zu betrachten, dies alles kann bewusst ge- und erlebt zu einer besseren Erdung beitragen.
Es wäre also etwas ganz Natürliches und sehr einfaches gut geerdet zu sein und doch stellen viele es sich kompliziert vor. Doch wie eine hermetische Weisheit besagt; In der Einfachheit liegt die Wahrheit.
So ist es wohl immer auch an uns selbst, die Einfachheit wieder zu leben umso mehr in die Erdung zu kommen.
Maria Solva