Der Marienkäfer als Seelenbote
Vielleicht könnten wir alle ein bisschen wie ein Marienkäfer sein. Nutzen wir doch unsere freie Zeit um in der Natur aufzutanken, zu genießen und vor allem zu beobachten was und wer einem da so alles begegnet. Gestern war also mein Bote der Marienkäfer, ich brauch wohl nicht zu erwähnen, dass es einer meiner Lieblingskäferl meiner Kinderzeit war. Schließlich sind wir ja auch durch unseren Namen miteinander verbunden. Heute sehe ich ihn oft als Botschafter für die Urkraft des weiblichen, Göttin Freja aber auch dem weiblich, mütterlichen, der Marienenergie zugeordnet. Wir brauchen diese Energie nur wahrzunehmen, zu sehen und zu fühlen. Wenn ich also so ein kleines Wesen beobachte dehnt sich Freude, Ruhe und Frieden in mir aus. Zeit und Raum verlieren sich, Vertrauen breitet sich aus und alles ist gut wie es ist.
Wenn ich mich dann dem Großen und Ganzen öffne, dann sehe und erkenne ich; dieses kleine Wunderwerk, von einem Geschöpf, ist einfach im Moment. Es krabbelt so vor sich hin, schaut sich dieses Blatt und jenes an. Denkt sicher weder über das gestern, noch über das morgen nach. Es ist wohl ganz bestimmt im vollen Vertrauen. Es findet da und dort etwas Gutes zu essen, ohne groß etwas in seinem Reisegepäck zu horten. Es leuchtet in seinen Farben rot, schwarz und weiß – auch da ist sie zu finden – die Dreifaltigkeit, die Göttinnenkraft, die Schicksalweberinnen und die drei Bethen. Jeder darf hier wohl seine eigene Verbindung knüpfen. Als Kind wurden von mir immer die Punkte gezählt und ja, auch das mach ich heute noch so. Klar würde heute nur der Blick darauf genügen, um zu wissen, doch ist auch dies zu einem heiligen Ritual geworden. Denn Zahlen sind mir wichtig, steckt doch auch so viel Magie in ihnen. Doch zurück zum Marienkäferl, denn da meldet sich sogleich in mir ein kleiner Reim, den ich als Kind immer vor mich hinsprach, dann, wenn das Käferl beschloss sich in die Lüfte zu erheben; „Marienkäferl fliag in Brunn, bring uns morgn a schene Sunn.“ Dabei stellte ich mir doch tatsächlich immer einen alten Steinbrunnen vor, in den das kleine Käferl hineinflog, um das Sonnenlicht, jeden Morgen aufs neue hervorzuholen. Und ehrlich, so ganz im geheimen, bin ich auch heute noch davon überzeugt, die schönen Sommer hatten wir bestimmt nur wegen diesem Spruchs, den ich da vor mich hinmurmelte. Ja und heute, da erkenne ich, dass dieser kleine, große Käfer alle vier Elemente für mich verbindet und symbolisiert, was für eine Kraft, welch Spirit da in all dem Kleinen steckt und welche Liebe und Zuversicht sich dabei entfalten mag.
Segen und Magie zu dir
Maria Solva